„Weihnachtsputz mit Karl: Die rußige Revolution“
In der Stadt, die Sauberkeit über alles stellte, war Karl, der Reinigungsmeister, so etwas wie ein lokaler Superheld. Er hatte mehr Follower auf ‚InstaClean‘ als der Bürgermeister Stimmen in der letzten Wahl. Als Karl den Auftrag erhielt, am Heiligabend das Haus des Bürgermeisters zu reinigen, wusste er, dass dies sein Meisterstück werden musste.
Der Bürgermeister, ein Mann, der glaubte, Staub sei eine persönliche Beleidigung, erwartete von Karl, dass er jeden Winkel seines Hauses so zum Glänzen brachte, dass man sich darin spiegeln konnte. Karl, ausgestattet mit seinem Staubsauger, der mehr Knöpfe und Funktionen hatte als das Cockpit eines Raumschiffes, machte sich an die Arbeit.
Doch dann kam der Weihnachtsmann, der anscheinend beschlossen hatte, dass Schmutz das neue Gold sei. Als er den Kamin hinunterrutschte, hinterließ er eine Spur von Ruß, die jeden Stauballergiker in Schockstarre versetzen würde. Karl, der den schwarzen Schneefall auf dem weißen Teppich sah, hätte fast seinen eigenen Social-Media-Account gelöscht vor Scham.
In einem verzweifelten Versuch, das Unmögliche zu schaffen, begann Karl zu saugen. Doch der Staubsauger schien eher ein Fan des Rußes zu sein und verteilte ihn liebevoll im ganzen Raum. Karl, nun mehr schwarz als weiß, hatte eine Eingebung. Er deklarierte den Ruß kurzerhand zur festlichen Deko und verteilte ihn kunstvoll überall.
Als der Bürgermeister das „Kunstwerk“ sah, war seine Verwirrung groß. Karl erklärte ihm, dies sei der neueste Trend in Sachen Weihnachtsdeko: „Postmoderner Industrial Chic“. Der Bürgermeister, der Angst hatte, nicht trendy genug zu sein, akzeptierte diese Erklärung und lobte Karl für seine avantgardistische Vision.
Karl wurde über Nacht zur Reinigungsikone und startete einen neuen Trend: „Rußige Weihnachten“. Er verkaufte sogar signierte Staubsaugerbeutel als limitierte Weihnachtsedition.
Und der Weihnachtsmann? Der entschied, dass es vielleicht besser sei, nächstes Jahr die Geschenke per Drohne zu liefern. Weniger Dreck, weniger Drama.